Spanien trauert um die deutsche Galeristin Helga de Alvear
Sie war eine Schlüsselfigur für die spanische Kunstwelt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts: Helga de Alvear, 1936 als Helga Müller Schätzel in Kirn geboren, ist am Sonntag (2. Februar) im Alter von 88 Jahren in Madrid verstorben. Ihre Karriere als herausragende Galeristin, Sammlerin und Mäzenin mit deutschen Wurzeln in Spanien begann in der Galerie von Juana Mordó, die Helga de Alvear 1984 nach dem Tod der Kunsthändlerin übernahm.
Kunstsammlung und eigene Galerie
1995 gründete sie dann ihre eigene Galerie mit ihrem Namen, direkt neben dem Museo Reina Sofía in Madrid. Parallel erweiterte die Galeristin stetig ihre eigene, 1967 begonnene Kunstsammlung. Der Höhepunkt ihres Wirkens sollte das 2010 eröffnete Museo de Arte Contemporáneo Helga de Alvear in Cáceres werden: Durch eine Stiftung machte sie ihre umfangreiche Privatsammlung mit Werken von mehr als 500 verschiedenen Künstlern der Öffentlichkeit zugänglich.
Nach Spanien hatte es sie im Jahr 1957 im Rahmen eines Sprachaufenthalts verschlagen. Dabei lernte sie auch den spanischen Architekten Jaime de Alvear kennen, den sie zwei Jahre später heiratete und mit dem sie die drei Töchter Maria, Ana und Patricia bekam. Zunächst war sie Hausfrau im bürgerlichen Umfeld von Madrid, doch dieses Dasein erfüllte sie nicht. Über ihren Mann lernte sie die Künstlergruppe El Paso kennen, ihr Einstieg in die Welt der Kunst.
Treffsicherer Geschmack
Einschneidend war dann die Begegnung mit Juana Mordó, die ihre Mentorin wurde. Mit ihrer eigenen Galerie setzte de Alvear auf zeitgenössische Fotografie, Video- und Installationskunst, war als eine der ersten bei der Kunstmesse ARCO vertreten und zeigte bei großen internationalen Messen Präsenz. Sie galt als leidenschaftliche Sammlerin und großzügige Mäzenin, die über einen treffsicheren Geschmack verfügte. Ihre letzten Lebensjahre widmete sie vor allem dem Museum in Cáceres – ihr Vermächtnis an die Nachwelt.
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