Liedermacher und Autor Miquel Serra hat ein Mittel gegen den Frust über das Erwachsenenleben

hace 16 minutos · Actualizado hace 14 minutos

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„Miquel Serra war schon immer von einer mysteriösen Aura umgeben, und gleichzeitig sagen seine Freunde immer über ihn, dass er ein einfacher und freundlicher Kerl ist“, schreibt Jordi Garrigós im Vorwort zu Serras im April erschienenen Buch. Letzteres können wir nach einem Treffen mit Miquel Serra Sansó (Ibiza, 1975), einer der bekanntesten Stimmen des mallorquinischen Folk-Pop, definitiv bestätigen.

Dieses Treffen findet in Inca statt, wo der diplomierte Agraringenieur, Musiker und Autor bis zu seinem 13. Lebensjahr aufwuchs, bevor er nach Manacor zog. Grund ist sein neuestes Projekt: Er übernahm im März die aus seinen Kindertagen geliebte Llibreria Espirafocs – um sie vor der Schließung zu bewahren, und weil er nach Jahren in der Landwirtschaft Lust auf Veränderung hatte.

Serra wartet nicht darauf, dass ihn die Muse küsst

„Ich habe zu drei meiner Freunde gesagt: Wenn ihr mich unterstützt, mache ich es“, erzählt Serra. „Es ist sehr wichtig, ein Netzwerk zu haben.“ Am Buchhandel gefällt ihm, dass es sich um ein „Nischengeschäft“ handelt. Der Typ für einen geregelten 9-to-5-Job ist der 49-Jährige wahrlich nicht, doch seine neue Aufgabe lasse ihm noch genug Freiräume, um kreativ zu sein, sagt er.

Und die braucht er auch. Denn Serra ist niemand, der darauf wartet, dass ihn die Muse küsst und die Ideen vom Himmel fallen. Es erfordert Disziplin wie bei stetiger Feldarbeit, Lieder zum Leben zu erwecken und dabei so produktiv zu sein: Seit 2009 hat er rund ein Dutzend teils preisgekrönte Alben und dazu zwei Bücher herausgebracht.

Kreativität als Gegenmittel für den Frust

Im April dieses Jahres folgte das dritte Buch und ein gleichnamiges Album: „Consolacions“ („Trost“ im Plural). Zwar sind die poetischen Songtexte der Platte in der Publikation abgedruckt, im Prinzip sei aber beides völlig unabhängig voneinander entstanden. Und warum sucht Serra den titelgebenden Trost? „Wegen all dieser langweiligen und unangenehmen Verpflichtungen des Erwachsenenlebens. Sie machen nicht traurig, aber frustriert. Wenn man groß wird, ist die Welt nicht mehr so perfekt, wie man als Kind glaubte“, sagt er.

Das kreative Schaffen – auch das von anderen Künstlern – sei das beste Gegenmittel. Serras Werkzeug, um eine Balance herzustellen, den Frust und die Negativität mit etwas Bereicherndem auszugleichen. „Ich brauche das, mich von den Büchern und der Musik anderer Leute stimuliert zu fühlen. Aber es fällt mir zunehmend schwer, etwas zu finden, das mich fasziniert.“ Wohl eine Alterserscheinung, sagt er bedauernd. Aber wenn es doch einmal geschieht, elektrisiere und inspiriere ihn das wie kaum etwas anderes. Verlass sei auf die Klassiker, in seinem Fall die Beach Boys und die Beatles. „Große Musik besitzt diese Qualität, dass man sie in verschiedenen Phasen immer wieder neu entdecken kann“, betont Serra.

Eine "avantgardistische Autobiografie"

Noch mehr über seine Vorlieben – von seinem ersten Youtube-Video bis zum Lieblingsdino – erfährt man nun in seinem „Büchlein“, einem durch keinen einzigen Absatz unterbrochenen Strom von Gedanken und Beobachtungen, den sein Verlag als „avantgardistische Autobiografie“ bezeichnet.

Das Buch "Consolacions", erschienen bei Nova Editorial Moll. / Nele Bendgens

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„Ich schildere meine Reaktionen angesichts einer Fülle von Situationen und Reizen, suche aber dabei immer die Komplizenschaft mit anderen Menschen“, erklärt der Autor. „Wenn ich nur schreibe: ‚Das bin ich, das mache ich, dies und das gefällt mir‘, gerät das Ganze zu einer notariellen Urkunde, und das gefällt niemandem. Wenn man hingegen Humor, Nähe und Details einbringt, reißt man die Leute mit.“ Manche hätten ihm sogar gesagt, sie hätten nach der Lektüre Lust gehabt, etwas Ähnliches zu schreiben. „Das ist das Beste überhaupt!“

Introspektiver Stil und melancholische Texte

Auch seine Musik ist ein Manifest der Verbundenheit. Es gehe ihm darum, zu fühlen, dass manche Dinge größer sind als man selbst. Als Liedermacher ist Serra für seinen introspektiven Stil und melancholische Texte bekannt, die oft von universellen Empfindungen und Themen wie Tod, Verlust, Abwesenheit und Erinnerung handeln. „Die Freude liegt darin, etwas aus seinem Leben zu erzählen, in dem sich andere wiederfinden können“, betont er. In „neutraleren“ Situationen, wenn es ihm grundsätzlich gut geht, schreibe er lyrischere und mehrdeutigere Texte – so sei es auch bei „Consolacions“ gewesen. Hier klingen etwa auch Themen wie Globalisierung an, wenn Serra singt „Die Orangen kommen aus Portugal.“

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Musikalisch gesehen werden die Stücke von Serras Stimme und Gitarre getragen, ergänzt von einzelnen Instrumenten. Man hört ein Tamburin, einen Chor, melodisches Summen und Pfeifen. Bei aller Schwermut haben die harmonischen, manchmal leicht dissonanten und oft sehr rhythmischen Songs auch eine tröstliche Note. Mitunter klingt es tatsächlich, als würde Serra sich und uns Mut ansingen.

Aufnahme mit analogem Vierspurrekorder

Die Intimität des Albums ist auch den besonderen Produktionsumständen zu verdanken: „Wir haben es zu Hause aufgenommen – so simpel und analog wie irgend möglich“, erklärt der Musiker. Und zwar mit einem Vierspurrekorder, wie ihn Bruce Springsteen bei seinem Album „Nebraska“ eingesetzt hatte. Eine neue Erfahrung und ein Ansporn, sagt Serra, der in der Vergangenheit sowohl solo als auch mit einer Band auftrat. Die Band hat sich inzwischen aufgelöst. Man kann ihn nun entweder allein mit Gitarre erleben oder gemeinsam mit Joan Miquel Oliver, einem weiteren Urgestein der lokalen Musikszene.

In Bezug auf seine lange Karriere sagt Serra: „Ich sehe keine Entwicklung. Ich sehe eher, dass ich mich behauptet habe und dass ich immer noch in der Lage bin, Lieder zu veröffentlichen, die ich mag. Und das ist alles, was ich will. Für mich ist die Musik Vergnügen.“

Miquel Serra hören, lesen und sehen:

Buch „Consolacions“ (2025), Nova Editorial Moll, auf Katalanisch, 167 S., 17 Euro, novaeditorialmoll.cat.
Album „Consolacions“ (2025), Foehn Records, 13 Songs, digital: 6 Euro, foehnrecords.bandcamp.com.
Buchpräsentation mit Musik: 4. Juli, 19 Uhr, La Fonera, Carrer de Manacor, 36, Palma.
Nächste Konzerte: solo beim Mobofest: 24.7., Porreres, Eintritt frei, Info: mobofest.org
Mit Joan Miquel Oliver bei der Konzertreihe Sons de Nit (siehe Link unten): 6.8., Info: fonart.com

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Elena Resanes

Soy Elena Resanes, periodista y escritora de noticias para el periódico digital Diario24Horas.com. Mi pasión por el periodismo comenzó desde temprana edad, motivada por la curiosidad y el deseo de mantener a las personas informadas con contenido claro, veraz y de calidad. A lo largo de mi carrera, me he especializado en la redacción de temas actuales, sociales y de interés general, priorizando siempre un enfoque ético y objetivo.En Diario24Horas.com, disfruto explorando historias relevantes que conecten con nuestra audiencia, ofreciendo información actualizada y en un formato accesible para todos. Mi compromiso es seguir aprendiendo y evolucionando en este apasionante mundo del periodismo digital, adaptándome a las nuevas tendencias para comunicar de manera efectiva y auténtica.Cuando no estoy escribiendo, me encanta dedicar tiempo a la lectura, descubrir nuevos lugares y aprender de las diferentes perspectivas que el mundo tiene por ofrecer.

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