Der zurzeit meistgespielte Gegenwartsdramatiker Deutschlands, dessen Stücke in mehr als 40 Ländern aufgeführt werden, beehrt Mallorca: Roland Schimmelpfennig wird sein jüngstes Werk „Der Riss durch die Welt“ am 26. und 27. Oktober in der Miró-Stiftung präsentieren.
Für Assun Planas von der Produktionsfirma Malvasia in Palma sind die Termine mehr als nur die Gelegenheit, den renommierten Theaterautor auf der Insel zu erleben. Für sie ist es eine Chance, eine große Bildungslücke auf der Insel zu schließen: „In Barcelona ist Schimmelpfennig ein Gott, aber hier kennt ihn kaum jemand.“
Politische Dimension
Sie selbst lernte den Autor im Goethe-Institut in der katalanischen Hauptstadt kennen und war angetan von der politischen Dimension seines Werks. „Bei ihm steht immer wieder die soziale Kluft im Mittelpunkt.“ Schließlich setze auch Malvasia Producciones selbst gerne auf unbequemes, sozialkritisches Theater.
Die Fundación Miró ist ein treffender Schauplatz für die dramatisierte Lesung des Stücks, die vom deutschen Konsulat unterstützt wird. Schließlich steht in dem Stück die bildende Kunst im Mittelpunkt: An einem Wochenende treffen ein Unternehmer und Millionär, dessen Frau, eine junge Künstlerin und deren Lover in einer Luxusvilla fernab der Stadt zusammen – bei reichlich Alkohol und zähen Gesprächen. Es geht um die Finanzierung eines gewaltigen Kunstprojekts, das einen „Riss durch die Welt“ symbolisieren soll.
Schimmelpfennigs Erzählweise sei faszinierend, erklärt Assun Planas. „Es passieren viele Dinge gleichzeitig. Dem Zuschauer wird eine hohe Konzentration abverlangt. Aber genau das führt dazu, dass die Botschaft wirklich eindringlich vermittelt wird.“
Spanisch und Katalanisch
Am 26. Oktober wird um 18 Uhr zunächst eine katalanische Version des Stücks („L’esquerda en el món“) gelesen. Tags darauf um 1 1 Uhr folgt eine dramatisierte Lesung der spanischen Fassung des Werks („La grieta en el mundo“). Im Anschluss daran, um 12.30 Uhr, steht Roland Schimmelpfennig für eine Gesprächsrunde bereit. Diese findet auf Spanisch statt, aber selbstverständlich können auch Fragen auf Deutsch gestellt werden, heißt es von der Produktionsfirma. Zum Ausklang gibt es noch einen vermút für das Publikum. Der Eintritt ist frei, Infos zum Event finden Sie auf miromallorca.com.
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