Sogar Hollywoodstar Michael Douglas ließ sich die Vernissage der Ausstellung von Bruno und Natasha Zupan in der Fundació Cultural Coll Bardolet am 1. August nicht entgehen: In Valldemossa stellen Vater und Tochter, beides bekannte Society-Größen auf der Insel, nun erstmals zusammen ihre Kunstwerke aus.
Der slowenische Künstler Bruno Zupan (85) blickt auf eine lange Karriere mit rund 200 Ausstellungen auf mehreren Kontinenten zurück und lebt heute zwischen New York, Paris, Venedig und Valldemossa. „Ich bewege mich mit dem Licht“, sagt er. In Mallorca habe er indes das schönste Licht gefunden, die Insel wurde für ihn ein Ort der Ruhe, um kreativ sein zu können. Und doch es ist schon vier Jahrzehnte her, dass er selbst eine Schau auf der Insel hatte.
Werke aus verschiedenen Schaffensphasen
In der Duo-Ausstellung mit seiner kosmopolitischen Künstler-Tochter steuert er rund ein Dutzend Werke aus verschiedenen Schaffensphasen bei, darunter sind auch neue Arbeiten „mit griechischer und byzantinischer Inspiration“. Diese aktuelle künstlerische Orientierung an der Vergangenheit begründet Bruno Zupan damit, dass „die Welt sich zu weit entwickelt hat und wir einen Weg zurück einschlagen müssen“. Seine Bilder sollen eine Utopie kreieren, die Vereinigung aller Religionen und die Schönheit der Erde darstellen.
Ein weiteres Dutzend Werke stammt von Natasha Zupan (59). Obwohl die beiden Künstler sehr unterschiedliche Stile haben, betont die Tochter ihre Verbindung: „Er ist eher figurativ und ich bin materialorientiert, aber wir verwenden beide ähnliche Farben, die sich sehr gut ergänzen.“ Bringe man ihre Bilder zusammen, entstehe Magie, sagt sie. Die Zupans teilen zudem die gemeinsame Vision von Kunst als „einer Feier der Schönheit, weil sie Hoffnung gibt“.
Schöpfen aus der Natur
Beide untermalen ihre Ansichten dazu gern mit Zitaten: von Dostojewskis „Die Schönheit wird die Welt retten“ bis hin zu Stendhals „Die Schönheit ist nur ein Versprechen des Glückes“. Ästhetik ist für Vater und Tochter denn auch von zentraler Bedeutung, beide bedauern sie, dass die zeitgenössische Kunst andere Wege eingeschlagen habe. „Schmutzige“ Leinwände und „hässliche“ Bildmotive wird man bei Bruno Zupan ebenso wenig finden wie Bilder in schlichtem Schwarz und Weiß, die seiner Meinung keine neuen Impulse liefern würden.
Natasha Zupan hegt eine Leidenschaft für Collagen und schöpft für ihre Arbeiten reichlich aus der Natur. Eines ihrer Werke, bei dem sie Stoff, Papier und Texte von Robert Graves zusammenfügte, habe „Ähnlichkeiten mit den Schichten eines Gesteins“, sagt sie. „Wir sind beide von der Natur inspiriert, aber ich male eine Meereslandschaft mit Felsen, während sie sich einem Stein mit dem Mikroskop nähert“, sagt der Vater. Und fügt hinzu: Die Zupans hätten „die gleiche Stimme, aber mit unterschiedlichen Blickwinkeln“.
Die Schau „Zupan & Zupan“ ist noch bis zum 24. Oktober zu sehen, Fundació Cultural Coll Bardolet, Mo.–So. 10–18 Uhr, Via Blanquerna, 4, Valldemossa.
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