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Unternehmer Klaus-Michael Kühne steigt aus der Finanzierung der Sinfoniker-Heimstätte auf Mallorca aus

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Der deutsche Unternehmer, Milliardär und Besitzer des Fünf-Sterne-Hotels Castell Son Claret auf Mallorca, Klaus-Michael Kühne, zieht seine Unterstützung für den Bau der sogenannten «Caja de Música» zurück. Die neue Heimstätte der Balearen-Sinfoniker im neu entstehenden Viertel Nou Llevant im Osten von Palma ist nach längerer Verzögerung bei den Bauarbeiten noch immer nicht fertiggestellt. Kühne wollte das Gebäude mit Probenräumen und einem Konzertsaal über seine Stiftung mit zwei Millionen Euro unterstützen. Der Vertrag wurde allerdings seitens der Kühne-Stiftung gekündigt. Im Vertrag war offenbar die Rede davon, dass dies möglich ist, wenn es zu erheblichen Bauverzögerungen kommt.

Der Minister für Tourismus und Sport der balearischen Landesregierung, Jaume Bauzà, hatte den Ausstieg von Kühne bei der Vorstellung der neuen Spielzeit der Balearen-Sinfoniker am Donnerstag (12.9.) bekanntgegeben. Demnach verlangte Kühne die Rückgabe der bisher gezahlten 660.000 Euro. Der Bitte werde man nachkommen, so Bauzà, der erklärte, dass die Balearen-Regierung die finanzielle Lücke stopfen werde. Der Vertrag sei aufgelöst.

Baufirma kam Verpflichtungen nicht nach

Beim Bau der Caja de Música kam es zu Verzögerungen, weil die beauftragte Baufirma Alea S.L. ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen war und Ende Oktober 2023 um eine Auflösung des Vertrages gebeten hatte. Der Bau musste daraufhin neu ausgeschrieben werden. Etwas, das offenbar noch immer nicht geschehen ist und laut Minister Bauzà nun bis Jahresende passieren soll.

Die Baufirma Alea S.L. war augenscheinlich mit dem großen Projekt überfordert. Bereits im Januar 2023 war die Frist für die Fertigstellung der Caja de Música um einige Monate bis Ende des Jahres verlängert worden, obwohl der Bau bereits im Frühjahr 2023 fertiggestellt sein sollte. Zu diesem Zeitpunkt deutete trotzdem noch wenig darauf hin, dass es zu großen Schwierigkeiten kommen könnte. Lediglich die Beschaffung einiger Materialien stellte sich damals schon als komplizierter heraus als erwartet.

Die Baustelle der künftigen Caja de Música.

Auf der Baustelle der künftigen Caja de Música im Jahr 2023. / DM

Im Juli erst knapp 37 Prozent des Baus beendet

Im Juli 2023 gab die Firma Tragsa, die im Auftrag der Landesregierung die Arbeiten überwachte, einen Bericht über den Zustand der Baustelle heraus. Darin hieß es, dass die wichtigsten Bauteile noch fehlten und die Arbeiten lediglich zu 36,76 Prozent abgeschlossen waren. Außerdem könne man keine Beschleunigung der Arbeitsprozesse feststellen, weshalb das Datum der Fertigstellung Ende Dezember illusorisch erschien.

Am 26. Oktober dann erklärte Alea S.L., dass man die Arbeiten nicht fertigstellen könne und bat um eine einvernehmliche Aufhebung des Vertrages. Angeblich waren externe Faktoren für die Schwierigkeiten verantwortlich. Nach einer Prüfung kam man bei der Landesregierung allerdings zu dem Schluss, dass das Scheitern der Arbeiten nicht auf äußere Einflüsse zurückzuführen sei, weshalb eine beiderseitige Auflösung des Vertrags nicht infrage komme.

Ursprünglich Fertigstellung im Frühjahr 2023 geplant

Der Bau der Caja de Música war im Juni 2021 ursprünglich mit einer Dauer von 22 Monaten ausgeschrieben worden, Baubeginn war dann im August. Das Budget für den Sitz der Sinfoniker lag bei 8,5 Millionen Euro. 4,5 Millionen Euro steuert die Balearen-Regierung bei, je zwei Millionen Euro sollten von der Stiftung des Logistik-Unternehmers Klaus-Michael Kühne sowie von der Tourismus-Stiftung Fundatur kommen.

Der Unternehmer teilte bei Bekanntwerden der Auflösung des Vertrags mit Alea S.L. im Dezember 2023 der MZ mit: «Die Umstände sind mehr als ärgerlich, sollte die Konzerthalle doch schon im März dieses Jahres eröffnet sein. Meine Frau und ich haben uns in dem guten Glauben für die nicht unerhebliche Förderung entschieden, weil wir einen Beitrag für das kulturelle Leben auf dieser schönen Insel, der wir uns sehr verbunden fühlen, leisten wollen. Und nun müssen wir sehen, wie verantwortungslos manche Akteure dem Ruf dieses besonderen Projekts Schaden zufügen.» Er und seine Frau seien aber guter Hoffnung, dass die neue Regierung und Geschäftsführung der Sinfoniker den Weiterbau «jetzt mit hoher Priorität ermöglichen werden«.




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