Historischer Bogen in Palma erstrahlt in neuem Glanz
Überreste aus der Epoche der muslimischen Herrschaft auf Mallorca (902–1229) sind rar. Nun hat eines der bekanntesten Relikte in Palma, das sich an der sogenannten Plaça dels Patins befindet, seinen Glanz wiedererlangt. Der Bogen der Font de la Vila – einer Quelle, die fast alle aljubs (Wasserspeicher) in Palmas Stadtgebiet speiste – ist in den vergangenen sechs Monaten einer umfassenden Restaurierung unterzogen worden, die nun abgeschlossen ist. Er stammt aus der Zeit der Mauren.
Eigentümer des Grundstücks, durch das die Font de la Vila in diesem Teil von Palma verlief, ist der Kostümhandel Eurocarnavales. Dieser hat die Arbeiten unter der Aufsicht der Abteilung für Kulturerbe des Inselrats durchgeführt. "Die Restaurierung des Konstruktes ist abgeschlossen. Es war eine intensive Arbeit, weil es sehr baufällig war, aber wir haben sie ohne Zwischenfälle und mit Hilfe des Inselrates bewältigt", erklärte Alberto Canaves, Eigentümer von Eurocarnavales, der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca".
Bewässerungsanlage aus dem 10. Jahrhundert
Der Bogen befindet sich vor einem Gelände, auf dem das Unternehmen ein Gebäude für ein Geschäft errichtet, das nach Abschluss der Arbeiten für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird. Diese Baumaßnahme, die sich noch einige Monate hinziehen wird, werde mit größter Sorgfalt durchgeführt, um die kürzlich restaurierten Überreste des historischen Baus nicht zu beschädigen.
Die Mauer zeugt zumindest in kleinem Maße von jener eindrucksvollen Bewässerungsanlage, die im 10. Jahrhundert zur Wasserversorgung des muslimischen Palma entworfen wurde. Der Stein des Bauwerks wurde gereinigt, um Schmutz und Graffiti zu entfernen, und einer der beiden oberen Bögen wurde nach jahrelanger Vermauerung wieder nach oben hin geöffnet. Ein Schild kennzeichnet das Bauwerk als "Arc de la Font de la Vila" und erinnert daran, dass es als Kulturdenkmal (Bien de Interés Cultural, BIC) eingestuft ist. Man ist daher aufgefordert, "seine Geschichte und Schönheit zu respektieren".
Demnächst soll dort ein Geschäft entstehen. / R. Sanz
Ein außergewöhnlicher Fall
Fragmente der historischen Bewässerungsanlage, die ursprünglich als Ayn al-Amir oder Quelle des Emirs bekannt war, sind noch in verschiedenen Winkeln der Stadt erhalten. Das Konstrukt an der Plaça dels Patins ist aufgrund seines Umfangs eines der bemerkenswertesten und ein außergewöhnlicher Fall, da es die Jahrhunderte mitten im Zentrum von Palma überdauert hat.
Die zwischen dem Gelände der heutigen Balearen-Universität (UIB) und dem Dorf Esporles rund sechs Kilometer nördlich von Palma entspringende Quelle Font de la Vila versorgt die Bürger der Stadt und das Bewässerungsland seit Jahrhunderten mit Wasser. Sie verlief in vielen Abschnitten durch unterirdische Kanäle, speiste die Brunnen von Palma und füllte die damit verbundenen Zisternen.
Tatsächlich ist heute noch ein monumentaler Wasserspeicher im Untergrund der Gärten neben dem Parlament erhalten, zwischen der Costa de la Seu und dem Carrer del Palau Reial. Er wurde im 19. Jahrhundert erbaut, als eine unterirdische Kathedrale beschrieben und von der Font de la Vila gespeist. Die Stadtverwaltung prüft einen Antrag der Denkmalschutzvereinigung Arca, diesen aljub der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. /bro
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