Elegant, exzentrisch, inspiriert vom türkisblauen Meer am Es Trenc

hace 3 días · Actualizado hace 3 días

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Joan Punyet Miró (57) vereint Widersprüche: Der Enkel und Nachlassverwalter des katalanischen Malers ist exzentrisch und eloquent, besitzt dabei aber ein überaus einnehmendes Wesen, und er schwärmt für Rock ’n’ Roll und den Rausch. „Man muss ein verfluchter Dichter sein, mit der Eleganz von Baudelaire oder Rimbaud, der aber auch weiß, wie man den Kanon bricht. Mein Großvater war auch so einer. Gekleidet wie ein Buchhalter, aber wenn man seine Arbeiten sah, war er einer der radikalsten und modernsten“, sagt Punyet beim Treffen in der Fundació Cultural Coll Bardolet in Valldemossa. Dort hat nach Stationen in Manila, Zürich, Paris und Madrid seine Ausstellung „Monocromies“ eröffnet – als erste Schau Punyets auf der Heimatinsel Mallorca.

„Es ist eine Bürde und ein Stigma, Künstler und gleichzeitig der Enkel von Joan Miró zu sein. Man wird immer verglichen“, sagt er. Letztlich käme es aber darauf an, seiner Kreativität freien Lauf lassen können – und genug Freiheit zu haben, um sich von dem berühmten Großvater künstlerisch zu emanzipieren.

Trotz allem sucht Punyet stets die Verbindung zu Miró. „Ich bin stolz auf ihn und möchte ihn ganz direkt ehren“, betont Punyet. „Alles hier ist Miró. Ich bin der Enkel von Miró. Es steckt in meinem Mark, in meiner DNA. Mirós Familie ist eine Künstlerfamilie: David war Dichter, Emili Musiker, und Teo und ich sind Maler“, sagt er über seine Geschwister. „Malen ist wie Atmen. Ich kann damit nicht aufhören.“

Einprägsame Naturerfahrung auf Mallorca

Als Kind im Atelier des Großvaters war Punyet von den Blau-, Rot-, Gelb- und Schwarztönen, dem Licht der Grundfarben von Mirós Palette beeindruckt, erinnert sich der Enkel, und sagt so schöne Sätze wie: „Das war wie eine Art latentes Brodeln in meiner Seele, das nun schließlich in Valldemossa zum Erblühen kommt.“

Die meisten Bilder befinden sich im zweiten Stock, zwei großformatige monochrome Werke locken die Besucher im Erdgeschoss hinein: „Sie sind eine Hommage an das Gedicht ‚L’Azur‘ von Mallarmé. Da ich auf Mallorca geboren bin, habe ich meine ganze Kindheit am Es Trenc, in Ses Covetes und Sa Ràpita verbracht. Das türkisfarbene Wasser war immer in meinem Unterbewusstsein“, erklärt der Künstler. Diese einprägsame Naturerfahrung sei auch der größte Unterschied zu Miró.

Von Hand gemalt, ohne Pinsel

Zudem verwendete Punyet eine ganz besondere Technik für die reliefartige Wirkung: „Ich habe anderthalb Jahre mit einem Labor in Madrid experimentiert und geforscht, um dem Bild Volumen zu verleihen. Das alles ist von Hand gemalt, ohne Pinsel.“ Eine sehr sinnliche und intime Geste, wie Punyet zugibt. „Ich versuche, gegen die Bedrohung der künstlichen Intelligenz zu kämpfen, denn dadurch verlieren wir die Sinnlichkeit, das Gefühl, den menschlichen Schöpfungsprozess mit all seinen Imperfektionen und Fehlern. Indem ich die Hände benutze, übertrage ich einen Teil meiner Seele auf das Bild, und mein Körper hinterlässt eine Spur auf der Materie.“

Detailbild eines der Werke: Man erkennt die besondere, reliefartige Oberfläche. / B. Rohm

Das Material sei so robust konzipiert, dass es die Zeiten überdauert und in 50.000 Jahren noch genauso aussieht, versichert er und drückt zum Beweis mit der Hand auf die Oberfläche. „Meine Werke sollen für die Ewigkeit sein. Tàpies verwendete Marmorstaub, der blättert mit der Zeit ab. So etwas geht doch nicht. Ein Kunstwerk muss halten – sonst ist es wie ein Auto, das nicht anspringt“, findet Punyet.

Wenn das Material getrocknet ist, mischt er 15 verschiedene Blautöne, die er in Deutschland kauft („Das weltbeste Geschäft für Künstlerbedarf ist in Berlin!“). Der Farbmix erzeugt eine Illusion der im Sonnenlicht schillernden Wasseroberfläche. „Ich habe diese Technik entwickelt, um dem Blau etwas Physisches zu verleihen. Es ist, als würde man die Welt der Träume materialisieren“, so Punyet. Das gemalte Meer von Es Trenc oder die Gewässer von Cabrera, betrachtet von oben aus einem Boot.

Herzensthema Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Nicht alle Werke sind blau, auch andere Primärfarben, die Punyet in Mirós Atelier bewunderte, kamen zum Einsatz. Ein komplett weißes Werk soll mit seinen feinen Rissen auf die Vergänglichkeit verweisen, erinnert optisch aber auch an knuspriges Baiser. Das „sehr optimistische und sehr mallorquinische Blau“ ist jedoch zweifellos Protagonist.

Dieses blaue Bild ist Punyets persönlicher Favorit. / B. Rohm

Punyet selbst blickt nicht durch eine rosarote, sondern eine blau verglaste Holzbrille von der lokalen Manufaktur Lluquets. Die passt auch hervorragend zu zweien seiner Herzensthemen: der Nachhaltigkeit und dem Umweltschutz. Neben den monochromen Bildern sind auch Arbeiten zu sehen, die „eine Kritik am Massentourismus sind, der die Strände zumüllt“.

Dazu bannte er Abfälle, die er in Cala Major fand, mit dem Druckverfahren der Monotypie auf die Leinwand. Das Blau der Wahl hier ist ein Kobaltblau mit poetischem Hintergrund, der durch eine Vogelfeder unterstrichen wird: „Der Geist des Mülls ist diese Feder“, sagt Punyet. Asche aus einem Kamin symbolisiere den „Tod“ des Mülls. Der Kreislauf Material –Seele – Recycling stecke in diesen Werken.

Punyet hat auch eine Rock ’n’ Roll-Band, die musikalisch ins selbe Kerbholz schlägt und zur Vernissage aufgetreten ist: „The Mad Recyclers“. Grundsätzlich ist Punyet ein erklärter Verfechter des Konzepts der Synästhesie: „Ich verbinde die Malerei mit der Poesie und dem Rock ’n’ Roll. Das schafft keine KI.“

Werke mit Symbolik von Joan Punyet. / Manu Mielniezuk

Joan Punyet Miró, „Monocromies“, zu sehen bis 31. August, Fundació Cultural Coll Bardolet, Via Blanquerna, 4, Valldemossa, Di.–Do. 10–15 Uhr, Fr. 10–16, Sa. 10–18 Uhr, fccollbardolet.org

Prolog zum einmaligen Miró-Quartett in Palma

Die Schau von Joan Punyet bildet nur den Auftakt, denn der Monat steht ganz im Zeichen von Miró: Am 30. Juli startet das groß angelegte Ausstellungsquartett „Paysage Miró“ in Palma, mit mehr als 100 Werken an vier Schauplätzen – der Llotja, dem Es Baluard, der Miró-Stiftung und dem Casal Solleric. Die dortigen Ausstellungen haben jeweils eigene Titel und inhaltliche Schwerpunkte. Ministerpräsidentin Marga Prohens sprach bei der Vorstellung des Projekts Anfang Juli von einer „historischen Allianz“ der involvierten Institutionen, „einmalig und unwiederholbar“. Zu den Werken zählen viele Arbeiten, die nun erstmals auf Mallorca zu sehen sein werden.

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Elena Resanes

Soy Elena Resanes, periodista y escritora de noticias para el periódico digital Diario24Horas.com. Mi pasión por el periodismo comenzó desde temprana edad, motivada por la curiosidad y el deseo de mantener a las personas informadas con contenido claro, veraz y de calidad. A lo largo de mi carrera, me he especializado en la redacción de temas actuales, sociales y de interés general, priorizando siempre un enfoque ético y objetivo.En Diario24Horas.com, disfruto explorando historias relevantes que conecten con nuestra audiencia, ofreciendo información actualizada y en un formato accesible para todos. Mi compromiso es seguir aprendiendo y evolucionando en este apasionante mundo del periodismo digital, adaptándome a las nuevas tendencias para comunicar de manera efectiva y auténtica.Cuando no estoy escribiendo, me encanta dedicar tiempo a la lectura, descubrir nuevos lugares y aprender de las diferentes perspectivas que el mundo tiene por ofrecer.

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