Ein Rundgang durch die Ausstellung von Jorinde Voigt in Palma

hace 44 minutos · Actualizado hace 42 minutos

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Ästhetisch, sinnlich, intellektuell: Die in den vergangenen zehn Jahren entstandenen Werke der renommierten Künstlerin Jorinde Voigt (Frankfurt, 1977) berühren auf verschiedenen Ebenen. Startpunkt für den Gang durch die Schau in der Beletage des Casal Solleric ist die Arbeit „Red Rhythm (7)“, ein orangefarbenes Papiergebilde, das sich wie ein Origami-Phönix in eine kreisrunde Wandvitrine schmiegt.

Voigt erklärt im MZ-Interview, dass sie in der Corona-Zeit damit anfing, Papiere zu zerschneiden: „Ich hatte eine extreme Brüchigkeitserfahrung der Realität. Überall taten sich Abgründe auf, die Welt fiel auseinander.“ Das Skalpell ersetzte den Stift, die Zeichnung wurde zur Operation. Später verband Jorinde Voigt die Formen wieder zu einem großen Ganzen. „So zu arbeiten war für mich ein Reparaturprozess der Wirklichkeit“, erklärt sie.

Bei den Werken der Reihe „Synchronicity“ (2015), die die Wände des ersten Raums auskleiden, arbeitete Voigt zu etwas schwer Greifbarem – „etwas Transgenerationalem“, das in ihr und anderen wirke. „Das hat mit Trauer zu tun, aber auch mit einer unglaublichen Dimension, die nur erahnbar ist“, so die Künstlerin. Die Formen aus Tausenden von schwarzen Federn reichen deshalb immer über den Bildrand hinaus. Eine am Kopfende gehängte Arbeit entfaltet besondere Sogwirkung, hier erinnern die Federn an eine Kameralinse.

Blick in den ersten Raum: Werke der Serie „Synchronicity“ mit schwarzen Federn und die Objekte „Yellow 1–7“. / B.RAMON

Bereiche, die nicht einsehbar sind und Dinge, die man nicht weiß

Den fröhlich-leichten Kontrast im Saal bilden „medienübergreifende“ Objekte, die Voigts Studien zur „unendlichen Verbindung des Wassers“ entsprangen. „Daraus ist eine Zeichnung entstanden, die dann aber ein Bild wird, eine Skulptur und auch ein Tisch“, sagt sie. Ein Gegenentwurf zur Unantastbarkeit der Kunst. Und warum in Gelb, wenn es um Wasser ging? „Ich wollte gleichzeitig eine Farbe, die mich maximal wach und glücklich macht. Das Hellgelb eines Zitronenfalters macht mich am allerhellsten im Gemüt.“

Das Färben des Papiers war für die Werke im nächsten Raum der erste Schritt – abgeleitet von der Realität, in der wir nie neutral wie ein unbeschriebenes weißes Blatt Papier sind. Die großen geschwungenen Linien auf dem blauen Hintergrund markieren die maximale Ausdehnung und zugleich Limitierung ihres eigenen Körpers.

Das Blattgold, das bei Voigt oft zum Einsatz kommt, steht „für Bereiche, die nicht einsehbar sind und Dinge, die man nicht weiß“. Sichtbar und greifbar sind hingegen ihre Skulpturen aus Holz oder Metall – die Künstlerin beschreibt sie als gezeichnete Formen, die fest miteinander verschränkt sind. Nach ihrem Sprung in drei Dimensionen sind sie in sich selbst stabil.

Aus Vogelperspektive auf das Potenzial des Jetzt schauen

Ätherisch und luftig zeigt sich indes die neue Serie „Flight“ im vierten Raum: Man scheint durch Wolken nach unten zu blicken, den Strom der (Wind-)Richtungen zu spüren. „Aus Vogelperspektive auf das Potenzial des Jetzt schauen“, war Voigts Idee dazu. Denn in jedem Moment entscheide man aus dem Pool unendlicher Möglichkeiten.

Einige der 2025 entstandenen Arbeiten der Reihe „Flight“. Die Formen sind Abdrücke des Körpers / B.RAMON

Für den Zustand, immer wieder über etwas nachzudenken, damit nicht aufhören zu können, fand Voigt einen visuellen Ausdruck mit der Reihe „Hills“. Und die zwei vor zehn Jahren begonnenen und 2025 fertiggestellten, großformatigen Werke „Koinzidenz I / II“ stellen eine Kombination aus allen im Lauf der Zeit entwickelten Elementen dar – quasi ein Best-of von Voigts künstlerischem Kosmos. Dabei wirken sie zutiefst lebendig, fast explosiv.

Erotische Szenen, dekonstruiert

Doch beherrscht die Künstlerin auch das „Entschärfen“: Für eine andere Werkserie arbeitete sie mit traditionellen japanischen Zeichnungen von erotischen, mehr oder weniger pornografischen Szenen. Ihr Konzept: Diese Art der Darstellung zu dekonstruieren, die Sexualität von Vorstellungen oder Bildern zu befreien. Dazu betrachtete Voigt die Originalgemälde nur nach Farben und skizzierte rasch, ohne räumlich zu sehen. Dann übertrug sie die skizzierten Elemente auf farbiges Papier, schnitt sie aus und ordnete die Schnipsel zu einem „unendlichen, freien Vokabular“ wieder neu an.

Werke aus der Serie "Japanese Erotic Art 17th-19th Century". / B.RAMON

Der nächste Saal steht für einen Bewusstseinswechsel: Nach den Bildern der Reihe „Immersion“ – sie wecken Assoziationen von verformten Donuts, die in Farbe und Gold getunkt sind – vertraute Voigt zunehmend auf die reine Linie als Spur einer physischen Aktion und eines Kontakts. In den Werken der letzten Räume verzichtete sie auf die zuvor häufig zu beobachtenden kleinen Anmerkungen.

Das Wetter als Künstler

Eine Besonderheit bei den tiefgrünen Arbeiten der Serie „Trust and Rain“: Beim Färben des Papiers außerhalb von Voigts Studio fing es an zu regnen. „Der Himmel malte mit“, sagt Voigt. Es geht um eine „Erweiterung der Autorenschaft um das Wetter“ und um Dinge, die man jetzt nicht lösen oder bearbeiten kann – man legt sie zur Seite und wartet, bis man dazu in der Lage ist.

Sehr persönlich sind die letzten Bilder, die sie erst vor einem Monat vollendete: Zu dieser Zeit traf die Künstlerin selbst eine wichtige Lebensentscheidung. Ein Ypsilon deutet hier zwei Möglichkeiten nebeneinander an. Gemalt in Öl auf Leinwand – die Eroberung eines ganz neues Mediums.

Jorinde Voigt, „Introspection“, bis 6. Juli, Casal Solleric, Passeig del Born, 27, Palma. Di.–Sa. 10–20 Uhr, So. und Feiertage: 11–14.30 Uhr, Eintritt frei.

Ebenfalls aktuell zu sehen im Casal Solleric ist unter anderem ein Teil der Doppelausstellung von Markus Linnenbrink:

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Elena Resanes

Soy Elena Resanes, periodista y escritora de noticias para el periódico digital Diario24Horas.com. Mi pasión por el periodismo comenzó desde temprana edad, motivada por la curiosidad y el deseo de mantener a las personas informadas con contenido claro, veraz y de calidad. A lo largo de mi carrera, me he especializado en la redacción de temas actuales, sociales y de interés general, priorizando siempre un enfoque ético y objetivo.En Diario24Horas.com, disfruto explorando historias relevantes que conecten con nuestra audiencia, ofreciendo información actualizada y en un formato accesible para todos. Mi compromiso es seguir aprendiendo y evolucionando en este apasionante mundo del periodismo digital, adaptándome a las nuevas tendencias para comunicar de manera efectiva y auténtica.Cuando no estoy escribiendo, me encanta dedicar tiempo a la lectura, descubrir nuevos lugares y aprender de las diferentes perspectivas que el mundo tiene por ofrecer.

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