DJ Matthias Tanzmann spricht über Clubkultur und neue Herausforderungen

Der DJ Matthias Tanzmann gilt seit Jahren als einer der bekanntesten Namen im Bereich des Tech House. In diesem Jahr ist der Leipziger der neue Resident DJ im Club Amok an der Playa de Palma. Am Mittwoch (30.4.) legt er das erste Mal dort auf. Ab dem 29. Juni steht er dann jeden Sonntag bis zum 7. September an den Reglern.
Herr Tanzmann, Sie sind der neue Resident DJ im Amok. Wie kam es dazu?
Das lief über einen Freund von mir, der Promoter im Chinois Club auf Ibiza ist. Er hat mich mit dem Amok zusammengebracht.
Was hat Sie an der Aufgabe gereizt?
Ibiza und Mallorca sind sich sehr ähnlich und doch sind sie sehr unterschiedlich. Mir gefiel der Gedanke, ein bisschen Ibiza-Gefühl nach Mallorca zu bringen.
Sie haben schon auf Mallorca aufgelegt. Wie erleben Sie die Szene hier im Vergleich zu Ibiza?
Nach Ibiza fliegen die Menschen auch wegen der elektronischen Musik, es ist ein zentraler Teil ihres Urlaubs. Auf Mallorca ist das nicht der Fall. Das Publikum ist hier nicht so vorgeprägt. Es ist deshalb eine größere Herausforderung, die Leute abzuholen und dazu zu bringen, dass sie eine so tolle Party erleben, wie wir es von Ibiza kennen.
Wie geht man das als DJ an?
Ich versuche es über die Musik, eine Brücke zu schlagen zwischen Dingen, die sie sicher kennen und dann Neues zu spielen. Aber das ist nicht nur auf Mallorca so. Das ist die Kunst des DJs.
Es ist also ein spontaner Prozess?
Ich bereite mich auf alle Auftritte vor, überlege eine Playlist mit Dingen, die passen könnten. Aber was ich letztlich spiele, entscheide ich im Moment.
Ein DJ hat mir vor Jahren im Interview gesagt, er spiele auf Mallorca das, was er sechs Monate zuvor in Barcelona gespielt hätte. Können Sie das unterschreiben?
Nein, ich glaube, so schnelllebig sind Trends nicht. Es geht eher darum, dass man in solchen Situationen vielleicht nicht den tiefsten Underground-Track spielt, sondern schaut, dass man die Leute mitnimmt.

Der Leipziger DJ Matthias Tanzmann / Time Artits
Es heißt, die Clubkultur habe sich seit Corona sehr verändert. Wie erleben Sie das?
Das stimmt. Es sind zwei Jahre an Nachwuchs einer Clubgeneration weggebrochen. Sie haben Musik über Tiktok kennengelernt. Ihnen fehlt die Begeisterung und auch das Wissen, was einen Club aus macht. Sie gehen eher tagsüber weg oder nicht so lange. Die Clubs haben darunter zu leiden.
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