Sociedad

Leiter Alfredo Oyágüez im Interview

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Begeistert, kompetent, bodenständig: Der Pianist Alfredo Oyágüez (56) lenkt die Geschicke des renommierten Festival Internacional de Deià, das ab dem 26. Juni seine 46. Ausgabe begeht. Den Löwenanteil des Verdienstes rechnet er dem Gründervater zu, dem 2017 verstorbenen US-Amerikaner Patrick Meadows. Seine eigene Mission in den vergangenen Jahren sei es gewesen, die Zahl der Aktivitäten und Veranstaltungsorte auszuweiten. Im Interview berichtet Oyágüez, wo die Konzertreihe heute steht – und was uns im Sommer erwartet.

Sie haben dieses Jahr erstmals in der langen Geschichte des Festivals ein Crowdfunding gestartet. Warum war dieser Schritt nötig?

Notwendig war er nicht, denn wir hatten nie finanzielle Probleme und haben immer genügend Unterstützung vonseiten der Institutionen wie dem Inselrat, dem Institut d’Estudis Baleàrics und dem Rathaus in Deià bekommen. Die Sache ist: Als ich die Leitung des Festivals übernahm, hatten wir zwischen 16 und 21 Konzerte. 2024 sind wir bei rund 60 Konzerten. Wir sahen in der Crowdfunding-Kampagne eine Möglichkeit, dafür ein größeres Budget zu haben, in Zukunft noch weiter zu wachsen und die Qualität zu steigern. Wir bereiten etwa schon ein starkes Projekt vor, um 2028 unser 50-jähriges Bestehen zu feiern.

Wie läuft die Kampagne bislang?

Ich dachte, dass sie nur sehr langsam Fahrt aufnehmen würde, aber wir hatten einen richtig guten Start! Dann kam die Beteiligung ein wenig ins Stocken, aber da sich jetzt der Start des Festivals nähert, wird es wieder mehr.

Was sind die großen Neuheiten dieses Jahr?

Kurz nach dem Eröffnungskonzert am 26. Juni werden wir unser erstes internationales Piano-Forum einläuten. Wir wollen eine Reihe von Pianisten auf je einer Bühne des Festivals auftreten lassen und sie in der Miró-Stiftung an einen Tisch holen. Diese Kooperation ist neu, 2025 wollen wir eine Miró gewidmete Konzertreihe veranstalten. Dieses Jahr starten wir am 29. Juni mit dem runden Tisch. Sechs Pianisten nehmen daran teil, fast alle von ihnen geben auch Konzerte – bis auf Peter Frankl, der bereits 88 Jahre alt, aber eine lebende Legende ist. Am 25. August haben wir ein Klavierkonzert mit Natasha Paremski, der künstlerischen Leiterin der New York Piano Society.

Das Piano ist eine Art Festival-Protagonist?

Ja, zum einen, weil ich selbst Pianist bin. Und zum anderen, weil unsere Bühnen klein sind und sich dieses Instrument ideal dafür eignet. Hinzu kommt, dass wir in Son Marroig über ein sehr gutes Klavier verfügen, das genutzt werden will. Aber wir holen natürlich auch andere Kammermusik-Formate nach Mallorca. Dazu präsentieren wir auch viel Jazz, und seit einigen Jahren auch Tango. Im Juli kommt Pablo Albornoz, der erste Geiger der Orquesta Municipal de Tango in Mar del Plata. Er war schon ein paar Mal bei uns, aber dieses Jahr haben wir ihm die Leitung für das Projekt „Intertango“ mit argentinischen und lokalen Musikern übertragen.

Was ist noch abseits der Klassik geboten?

Gino Castelli war schon letztes Mal mit italienischer Musik dabei, die mehr Richtung Pop geht. Er macht Hybrid-Shows mit klassischer Musik. Außerdem wird es zum Beispiel drei Jazz-Konzerte auf dem Friedhof von Deià zu hören geben. Da Son Marroig zwar in der Gemeinde, aber doch ein gutes Stück entfernt liegt, versuchen wir auch in Deià immer stärker präsent zu sein. Zwei Konzerte sind im Hotel La Residencia geplant und ein intimeres mit Suzanne Bradbury im Graves-Haus.

Sie nutzen besonders reizvolle Schauplätze wie Son Marroig, den Palau March in Palma, das Landhotel Sa Bassa Rotja. Wie wichtig ist das Ambiente für das Konzerterlebnis?

Es bedeutet alles! Nun gut, natürlich sind da auch der Interpret und sein Repertoire. Aber wenn der Schauplatz eindrucksvoll ist, dann trägt das ganz maßgeblich zum Erlebnis bei. Wir haben diese einzigartige Bühne von Son Marroig mit ihren Sonnenuntergängen. Ich pflege immer zu sagen: Der beste Musiker des Festivals ist Son Marroig selbst, der ehemalige Besitz des Erzherzogs Ludwig Salvator.

Neben den Bodegas Tianna Negre sind nun noch die Bodegas de Santa Caterina hinzugekommen. Das Konzept, Wein und Klassik zu paaren, funktioniert offenbar?

Es ist eine perfekte Fusion. Es gibt nichts Angenehmeres, als während eines Konzerts oder danach in einer entspannten Atmosphäre ein Glas guten Wein zu genießen. Das ist auch ein touristisches Modell, das sehr gut bei einem Publikum mit gewissem kulturellen Niveau ankommt. In Zukunft wollen wir noch mit weiteren Bodegas kooperieren.

Neben der Nähe zur Bühne sorgt auch die Tatsache, dass viele Künstler immer wieder eingeladen werden, für ein familiäres Gefühl.

Absolut, wir Künstler bilden seit Langem eine Familie, besonders durch unsere Formationen wie die Camerata Deià. Wir haben uns gegenseitig dabei zugesehen, wie wir aufwuchsen, heirateten, Kinder bekamen – die ganze Entwicklung. Wir werden immer mehr, weil jetzt unsere Kinder in der ersten Reihe sitzen. Und wir rechnen auch unsere Zuschauer, die jedes Jahr wiederkommen, zu dieser Familie.

Sie selbst haben eine Doppelfunktion als Festivalleiter und Musiker. Wie erleben Sie die Abende, in denen Sie auf der Bühne sind?

Ja, ich muss dadurch sehr vieles gleichzeitig machen. Es kommt vor, dass ich am Einlass Zuschauer begrüße, mich umziehe und dann sofort auf die Bühne springe. Ich werde immer gefragt, wie ich das schaffe. Inzwischen spiele ich aber nicht mehr so viel wie früher und lasse anderen den Vortritt.

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Todavía soy virgen a los 33 años – Recibo muchas ofertas, pero los hombres tienen que seguir mis «10 Mandamientos» – No me iré a casa con nadie

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