Vor sechs Jahren war er eigentlich in den Ruhestand gegangen, aber wirklich stillsitzen kann Martin Buchholz nicht. Der Kabarettist ist weiterhin aktiv, schreibt regelmäßig im Internet und veröffentlicht auch Bücher. Der Berliner, der seit Jahrzehnten ein enges Verhältnis zu Mallorca hat, hat soeben sein neuestes veröffentlicht. In „Männer, Macht und Mythen: Von Erschöpfern und Erschöpften“ setzt sich der 82-Jährige mit der Frage auseinander, warum hinter nahezu allen Schöpfungsmythen männliche Figuren stehen, wenn doch das Zur-Welt-Bringen „eher eine weibliche Profession“ ist. Der Satiriker stellt sein Buch bei zwei Terminen in der Bogeda Can Gats in Llucmajor vor: Am 27. Oktober (ausverkauft) und am 3. November tritt er jeweils um 12 Uhr auf die Bühne.
Lange ist es her
Herr Buchholz, lang ist es her, dass wir Sie auf der Insel gesehen haben.
Ich war zwar auf Mallorca, aber nicht auf der Bühne. Wir verbringen jeden Winter zwei oder drei Monate hier. Die Finca in s’Arracó haben wir schon vor Jahren verkauft. Wenn wir auf der Insel sind, mieten wir uns ein.
Sie sind vor sechs Jahren in den Ruhestand getreten. Dafür sind Sie sehr aktiv.
Ach, ich weiß gar nicht, was Ruhestand bedeutet. Mir hat mein Beruf meistens Spaß gemacht. Ich wollte mir hauptsächlich die vielen Reisen nicht mehr antun. Nachdem ich mich nun eine Weile absentiert habe, habe ich wieder Lust bekommen, auf der Bühne zu stehen.
Was können die Zuschauer bei den Terminen in Can Gats erwarten?
Es wird keine klassische Lesung, sondern eher eine Kabarett-Matinee.
Wie sind Sie auf das Thema Ihres neuen Buches gekommen?
Das hat sicherlich auch mit meiner streng evangelischen Erziehung zu tun. Mein Großvater würde sich im Grab umdrehen, wenn er lesen würde, was ich verfasst habe. Es spielt eine große Rolle für das Verständnis von Männlichkeit und Weiblichkeit, wenn die Schöpfungsväter immer Männer sind. Das zu untersuchen hat mir großen Spaß gemacht.
Karten ab 40 Euro unter can-gats.com
Abonnieren, um zu lesen
Comments