Rechtsextreme protestieren gegen Nazi-Kopf-ab-Plakat für Jazz-Festival

Eins muss man Lluïsa Febrer lassen: Die mallorquinische Künstlerin schafft es, mit ihren Zeichnungen einen Nerv zu treffen. Im Januar etwa bezeichnete Palmas konservativer Bürgermeister Jaime Martínez ein von ihr gestaltetes Plakat als „ekelerregend“ (MZ berichtete). Nun ist ein weiteres Plakat auf Unmut gestoßen – diesmal bei der rechtsextremen Partei Vox.
Der Corpus Delicti: Febrers Entwurf für das Poster zum diesjährigen Jazz-Festival in Sa Pobla. Es zeigt einen Soldaten mit Hakenkreuz auf der Brust. Der Klang einer von einer schwarzen Frau gespielten Tuba reißt ihm den Kopf ab. Währenddessen hackt ihm eine weiße Bäuerin mit einer Sichel den zum faschistischen Gruß ausgestreckten Arm ab. "Black Lives Matter" und "Rural Lives Matter" steht neben der Szene, die von einer mallorquinischen Landschaft mit einer Mühle, Schafen und einem Raumschiff geprägt ist. Von der Organisation lobte man Febrers "offenen Blick auf die Welt" und ihr "Engagement für soziale und zivile Rechte".

Das von Lluïsa Febrer gestaltete Plakat für das Jazz Festival in Sa Pobla. / Rathaus Sa Pobla
So argumentiert Vox
Der Vox-Stadtrat Roberto Vicente hingegen sieht das anders. Er forderte, das Plakat sofort zurückzuziehen. Seiner Ansicht nach trivialisiere es Symbole des Hasses und der Gewalt, "die in einer demokratischen Gesellschaft ohne Einschränkungen verurteilt werden sollten". Das Plakat sei "beleidigend und von schlechtem Geschmack geprägt".
Vicente erklärte, es herrsche eine Doppelmoral bei der linken Partei Més per Mallorca. Diese habe das Plakat zugelassen, sich aber gleichzeitig empört darüber gezeigt, als der rechtsextreme Parlamentspräsident Gabriel Le Senne auf dem Podium die Bilder von Opfern der Franco-Diktatur zerriss. Was der eine Fall mit dem anderen zu tun haben soll, ist unklar. Le Senne wird wegen des Verdachts auf ein Hass-Delikt in den kommenden Monaten der Prozess gemacht.
Derweil scheinen Enthauptungen ein neues Lieblingsmotiv im künstlerischen Schaffen Lluïsa Febrers zu sein. Bereits für die Cool Days in Artà hatte sie ein Plakat entworfen, auf dem weibliche Figuren den Kopf einer männlichen Statue abhacken, die das Patriarchat darstellen soll.
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