Was kulturell zu Ostern 2025 alles geboten ist

Wenn Ihnen in den Osterferien und in der Woche der Maibrücke der Sinn nach Kunst steht, gibt es einen ganzen Strauß von empfehlenswerten Optionen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Besuch der Miró-Stiftung? Dort sind aktuell nicht nur Werke des berühmten katalanischen Malers zu sehen: Kürzlich hat auch ein frisches Ausstellungs-Trio von drei Künstlern eröffnet. Rosa Tharrats, Fito Conesa und Biel Llinàs bespielen die Räume der Stiftung, die für sich genommen schon sehenswert sind, mit zeitgenössischer Kunst. Sind Sie am 8. Mai (noch) auf der Insel, können Sie sich auch für einen geführten Rundgang durch das Taller Sert, Son Boter und den Moneo-Bau anmelden (auf Deutsch mit Maria Sureda, 30 Euro pro Person, Mail an: [email protected]).

Die Comic-Ausstellung im CaixaForum. / Fotos: FUNDACIÓN LA CAIXA/CARMEN VERDÚ/CCA/B. RAMON
Oft lässt sich Kultur hervorragend mit einem Ausflug kombinieren. Sie fahren in die Gegend von Andratx? Dann ist eine Stippvisite im CCA Andratx, dem Tempel für zeitgenössische Kunst im Südwesten, ein absolutes Muss. Dort eröffnet am Donnerstag (17.4.) wieder eine neue Schau: „A Family Affair“ mit Werken der auf Mallorca lebenden, dänischen Künstlerin Lin Utzon und ihrer Kinder Naja Utzon Popov und Mika Utzon Popov – ein außergewöhnlicher, generationsübergreifender Dialog. Am 26. April gibt es zudem einen Tag mit Open Studios der aktuellen Residenten von 11–14 Uhr, geführten Rundgängen auf Englisch und Spanisch sowie die Finissage der großen Gruppenausstellung „Heart.H“ in der Kunsthalle, mit Videoprojektionen von Balthazar Klarwein.

Markus Linnenbrink. / FOTOS: FUNDACIÓN LA CAIXA/CARMEN VERDÚ/CCA/B. RAMON
Und wenn Sie schon in der Gegend sind, sei Ihnen auch der Daniel-Libeskind-Bau Studio Weil in Port d’Andratx wärmstens ans Herz gelegt. Das ehemalige Atelier der Künstlerin Barbara Weil ist nicht nur eine architektonische Perle, sondern beherbergt bis zum 10. Mai auch eine sehenswerte Sonderausstellung: „Disco Gladis“ von Julià Panadès, der 2024 die Herzen der Besucher bei der Kollektivschau „Art per el canvi“ eroberte und damit den Premio Barbara H. Weil – und die jetzige Solo-Schau – gewann.

Werk von Lin Utzon. / FOTOS: FUNDACIÓN LA CAIXA/CARMEN VERDÚ/CCA/B. RAMON
Zieht es Sie Richtung Alcúdia, ist ein Abstecher ins Museu Sa Bassa Blanca auf der Halbinsel La Victòria eine gute Idee: Das Lebenswerk von Yannick Vu und Ben Jakober bietet den Besuchern ein in dieser Form wirklich einmaliges Erlebnis. Die eklektische Sammlung umfasst verschiedene Stile, Perspektiven, Epochen und Kulturen. Ein besonderes Highlight ist der verspielte Skulpturengarten, an dem auch Kinder ihre Freude haben werden. In der Karwoche sind die Öffnungszeiten wie folgt: Am 17. und am 20.4. hat das Museum geschlossen. Geöffnet ist am 18. und 19.4. von 10 bis 18 Uhr.

Eine Show von Palma Dansa 2024 im Almudaina-Palast. / FOTOS: ROHM/B. RAMON/TP/ANA ZARAGOZA
Zu Beginn der Saison nach Sóller zu fahren, ist zwar nicht unbedingt die beste Idee, weil Sie damit sicher nicht alleine sein werden. Gehen Sie das Wagnis ein, entkommen Sie dem Gewimmel in den Gassen durch einen Besuch des frisch renovierten und kürzlich nach längerer Pause wiedereröffneten Jugendstilmuseums Can Prunera. Weniger überlaufen dürfte es im beschaulichen Ort Llucmajor sein. Dort gibt es gleich mehrere Ausstellungen im Centre Internacional de Fotografia Toni Catany zu entdecken. Die neueste ist die am 11. April eröffnete Schau „La meva Mediterrània. Toni Catany i Josep Pla“. Dabei handelt es sich um eine neue Betrachtung einer sehr erfolgreichen Fotografie-Ausstellung von 1991 im Casal Solleric.

Mit Retro-Charme: The Ripples. / FOTOS: ROHM/B. RAMON/TP/ANA ZARAGOZA
Letzteres ist eine der besten Adressen für zeitgenössische Kunst in Palma, und mit dem kostenlosen Besuch des eindrucksvollen Stadtpalastes in der Altstadt kann man nie etwas falsch machen. Aktuelles Highlight dort ist die große Retrospektive des renommierten US-amerikanischen Künstlers Peter Halley. Schon einmal vormerken sollten Sie sich aber unbedingt ein Projekt, das eine direkte Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Es Baluard darstellt: Der deutsche Künstler Markus Linnenbrink schuf eine Serie von ortsspezifischen Installationen für die beiden Schauplätze, und er gewinnt damit schon einmal den Preis für den bislang kreativsten Titel des Jahres: „What We Think As Insignificant Provides the Purest Air We Breathe“, inspiriert von Stevie Wonders Song „The Secret Life of Plants“. Am 29. April um 19 Uhr findet die Vernissage statt.
Wenn Sie in Palma eine ganze Familie bespaßen wollen, bietet sich jetzt eine gemeinsame Runde durch das CaixaForum an: Bei der Comic-Ausstellung kommen sowohl Teenager, die gerade in einer Graphic-Novel-Phase sind, als auch Eltern, deren Stolz die Asterix-Sammlung im Bücherregal ist, auf ihre Kosten. Zudem erklärt das CaixaForum die Karwoche zur „Kulturwoche“ und hat dieser Tage jede Menge Aktivitäten in petto: geführte Besichtigungen, Workshops zu wissenschaftlichen Themen oder Kino für Kinder am 26. April (Infos und Anmeldung unter caixaforum.org).
Die laute und eintönige, an die Substanz gehende Musik, die zahlreiche Büßer auf den Straßen begleitet, ist der vorherrschende Soundtrack der Karwoche in Palma. Auch traditionelle Osterkonzerte sind zwar nicht unbedingt Stimmungsaufheller, dafür sind sie aber umso bewegender: Am Ostermontag (21.4.) um 20 Uhr gibt das Orquestra Acadèmica 1830 mit der Capella Mallorquina unter Leitung von José María Moreno in der Pfarrkirche Santa Creu in Palma ein Konzert. Gespielt werden das Oster-Oratorium von Bach und die Krönungsmesse von Mozart. Eintritt nach eigenem Ermessen. Ein wenig verspätet legt das mallorquinische Kammerorchester am 26.4. um 19 Uhr im Teatre Principal d’Inca nach. Hier spielen die Musiker unter Leitung von Bernat Quetglas die Johannes-Passion von Bach (Eintritt ab 15 Euro).
Noch mehr Klassik-Highlights
Ein weiteres Klassik-Highlight dieser Tage ist das mit „Festa heroica“ betitelte Konzert der Balearen-Sinfoniker im Teatre Principal in Palma, unter Leitung des österreichischen Dirigenten Sascha Goetzel (25.4., 20 Uhr). Als Solistin mit dabei ist die moldawische Violinistin Alexandra Conunova, auf dem Programm stehen Werke von Brahms, Korngold und Beethoven (Eintritt: 8 bis 25 Euro). Die Miró-Stiftung wird indes am 26.4. um 19 Uhr zum Schauplatz eines Frühlingskonzerts mit Streichquartett: Nina Heidenreich (Geige), Iñaki Crespo Calot (Geige), Hanga Fehér (Bratsche) und Llorenç Rosal (Violoncello) spielen dabei Werke von Mozart, Ziehrer, Schubert, Mascagni, Haydn und Dvořák (Eintritt: 25 Euro).

Violinistin Alexandra Conunova. / FOTOS: ROHM/B. RAMON/TP/ANA ZARAGOZA
Natürlich gibt es auch jede Menge Events anderer Musikrichtungen, mit denen sich die Schwermut vollends vertreiben lässt. Zum Beispiel der Auftritt der Flamenco-Sängerin María José Llergo, die traditionelle und moderne Klänge mischt und auf ihrer „Ultrabelleza“-Tour am 24.4. im Auditorium Palma Station macht (21 Uhr, Eintritt ab 38 Euro). Auf der Kulturfinca Son Bauló in Lloret ist am Karfreitag (18.4., 19 Uhr) richtig guter Jazz mit Maren Montauk und David Schwarz geboten. Und am 27.4. zur Mittagsstunde (13 Uhr) gibt sich dort Christa Elma in einer Soul-Trio-Formation die Ehre (Eintritt jeweils 24 Euro, Anmeldung nötig). Ebenfalls in Lloret, aber in der ganz besonderen Atmosphäre des dortigen Klosters, können Sie am Ostersonntag (20.4., 20.30 Uhr) die erfolgreiche mallorquinische Musikerin Maria Jaume live erleben (Eintritt: 15 Euro).
Was in Palmas Stierkampfarena geboten ist
Ein anderer außergewöhnlicher Schauplatz ist Palmas Stierkampfarena, die unter dem Namen Es Coliseu seit Kurzem als Kulturzentrum fungiert. Wenn Sie noch nicht das Vergnügen hatten, der Location einen Besuch abzustatten, lohnt sich das am Wochenende nach Ostern ganz besonders: Am 25. und 26.4. gibt es dort Konzerte von einigen zu Recht beliebten, lokalen Bands wie The Ripples und The Hawaiians, Improtheater mit der Kompanie Olvídalo Todo und einen Vintage-Markt mit nachhaltiger Kleidung (Eintritt für die Konzerte: ab 8 Euro).
Ein bisschen Tanz
Spektakuläre Bühnen sucht sich auch das Festival Palma Dansa aus, das am 26.4. startet und Programm bis zum 5.5. bietet: Die hochkarätig besetzte Eröffnungsshow findet in den heiligen Hallen von Palmas ehemaliger Seehandelsbörse Sa Llotja statt. Mitwirkende sind unter anderem die renommierte zeitgenössische Tänzerin Alice Godfrey und Francisco Velasco, Flamenco-Tänzer des Ballet Nacional d’Es- panya. Die darauffolgenden Tage wird dann an etlichen Schauplätzen getanzt: im Almudaina-Palast, auf der Plaça Major, im Es Baluard, Teatre Principal, Castell Bellver, in städtischen Theatern, Stadtpalästen und der Miró-Stiftung.
Ebenfalls sehenswert ist das inklusive und internationale Tanzfestival Festibaal, bei dem auch Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen auf der Bühne stehen. Die von Catalina Carrasco organisierte Reihe ist bereits im Gange, aber noch stehen einige Termine an: Am 24.4. gibt es „Mabel Revival“ von Liisa Pentti (Finnland) im Teatre Sans zu sehen, gefolgt von „Somatati“ von der Kompanie CiM (Portugal) am 25.4. und „Poison Ivy“ von Kònic Thtr (Barcelona) am 26.4., beides im Teatre del Mar. Den Abschluss bilden am 27.4. zwei Stücke auf dem Passeig Marítim in Alcúdia: „Together Alone“ von Low Air aus Finnland und „With Us!“ von Silke Z. aus Deutschland.

Theater für die Kleinsten in Cala Millor. / FOTOS: ROHM/B. RAMON/TP/ANA ZARAGOZA
Ab nach Cala Millor
Für sein buntes und abwechslungsreiches Programm bekannt ist auch das Auditòrium Sa Màniga in Cala Millor. Hier lockt am 26.4. ein fantasievolles Theaterstück ohne Text, das speziell für Kleinkinder ab einem Jahr konzipiert ist: „Sotobosque, la vida bajo los árboles“ mit der Companyia Inspira Teatre aus Barcelona (17 und 18.15 Uhr, Eintitt: 6 Euro). Nachschub in Sachen Bühnenshows zum Staunen wird es dann ab Mai reichlich geben: Das Zirkusfestival Circaire (2.–4.5.), das Magie-Festival Fat i Fat (3.–11.5.) und das Kulturfestival Cool Days in Artà (8.–11.5.) stehen bereits in den Startlöchern.
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